Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren, am 12.April 2008

Homberg (fh.) Der umfangreiche Bericht des Stadtbrandinspektors Peter Pfeil bei der Versammlung der Feuerwehren der Großgemeinde Homberg begann mit einer auf den ersten Blick erfolgreichen Statistik. "Zum Jahresende 2007 konnte die Großgemeinde Homberg 2107 Mitglieder der Feuerwehrvereine verzeichnen. Von diesen Mitgliedern sind 357 aktiv in den Einsatzabteilungen und 122 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren tätig." Pfeil wies aber darauf hin, dass man sich von diesen Zahlen nicht blenden lassen sollte. Der stetige Abwärtstrend entwickelt sich, laut Pfeil, zwar im ländlichen Raum langsamer als in den Ballungszentren, dennoch müsse bedacht werden, dass tagsüber nur 25 Prozent der Einsatzkräfte zur Verfügung stünden. .

Pfeil forderte die Anwesenden auf, diesem Zustand entgegenzutreten. Insbesondere die Frauenquote, die zurzeit bei rund acht Prozent liegt, müsse dringend erhöht werden. Mit dem Ausbildungsstand der Homberger Feuerwehren zeigte sich der Stadtbrandinspektor sehr zufrieden. Insgesamt wurden 35 Lehrgangsplätze auf Kreisebene und 18 Seminare in der Landesfeuerwehrschule in Kassel belegt. Die Einsatzsituation im vergangenen Jahr gliederte sich in 12 Brandeinsätze, 37 technische Hilfeleistungen und 12 Fehlalarme. Der Einsatzschwerpunkt lag dabei auf der Beseitigung der Sturmschäden des Sturmtiefs Kyrill. Ein besonderer Höhepunkt des vergangenen Jahres war der Stadtfeuerwehrtag in Appenrod, dessen feuerwehrtechnische Großübung sowie die Stadtmeisterschaft der Jugendfeuerwehren positiven Anklang fanden.
Kritisch betrachtete der Stadtbrandinspektor die Erneuerung der Atemschutzübungsanlage in Alsfeld. Obwohl die Gelder bewilligt und vorhanden seien, würde die Realisierung der Maßnahme durch politische Diskussionen behindert. Angesicht der steigenden Unfallzahlen mit Todesfolge in diesem Bereich brachte er sein Unverständnis und seine Enttäuschung über dieses Verhalten klar zum Ausdruck.
Auch die Jugendfeuerwehren der Großgemeinde Homberg konnten laut Stadtjugendfeuerwehrwart Jens Uwe Ries auf ein aktivitätenreiches Jahr zurückblicken. Insgesamt konnten die neun Jugendfeuerwehren 122 Mitglieder, aufteilt in 91 Jungen und 31 Mädchen, verzeichnen. Drei Personen konnten in die jeweiligen Einsatzabteilungen übernommen werden.
Dass die Ausbildung der Jugendfeuerwehren sehr aufwendig ist, zeigte die Gesamtzahl von 868 Stunden feuerwehrtechnischer Jugendarbeit, 170 Stunden allgemeiner Jugendarbeit und sieben Tage für Feuerwehrfreizeiten. Dazu kommen noch 752 Stunden für die Ausbildung der Jugendfeuerwehrwarte.
Die positiven Auswirkungen dieser Ausbildung zeigte die Teilnahme der Jugendfeuerwehren an einer Vielzahl von Wettbewerben mit zum Teil sehr guten Platzierungen. Beim Osthessencup zeigten die Mädchen der Jugendfeuerwehr Haarhausen wieder ihr Können und belegten mit 18 Punkten Vorsprung den ersten Platz.
Im September fand in Zeilbach auf Kreisebene die Abnahme der Leistungsspange statt. Dank der guten Vorbereitung konnten die gemischten Homberger Mannschaften die höchste Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr in Empfang nehmen.
Von Seiten der Stadtjugendfeuerwehr wurden zwei Jugendforen für die Jugendfeuerwehren abgehalten. Hierbei brachten die Jugendlichen eigene Ideen, Wünsche und Anregungen für Arbeit in den Jugendfeuerwehren ein. Themen waren unter anderem gemeinsame Veranstaltungen und Verbesserungen und Veränderungen der Disziplinen des Reiner-Hartwig-Gedächtnispokals.
Hans-Joachim Pfeil, als Leiter der Musikabteilung, überraschte die Anwesenden mit der These, dass Musik und Feuerwehr eigentlich Bereiche seien, die nichts miteinander zu tun hätten. Dennoch sei dieses ungleiche Paar über Jahre gemeinsam gewachsen und noch heute zusammen. Seit 1896 gibt es eine Feuerwehrkapelle in Homberg, die sich über viele Stufen hinweg über den Spielmanns- und Fanfarenzug zu einem Blasorchester entwickelt hat. Der Schwerpunkt sei nach wie vor die Umstellung und Ausbildung zu einem Blasorchester. Durch die Umstellung beginne ein neuer Ausbildungsabschnitt, so dass seit Mai eine Nachwuchsgruppe mit elf Kindern und Jugendlichen ins Leben gerufen wurde, die in diesem Jahr erstmals öffentlich auftreten wird.
Bei der anschließenden Wahl des stellvertretenden Stadtbrandinspektors wurde Amtsinhaber Ewald Witt einstimmig wieder gewählt. Er bekundete jedoch, dass dies seine letzte Amtsperiode als stellvertretender Stadtbrandinspektor sei.
Bürgermeister Volker Orth würdigte zunächst die Leistungen der Spielmanns- und Fanfarencorps. Die Steigerung der Musikgruppe sei ständig zu spüren. Orth sicherte zu, dass die Belange der Feuerwehren Pflichtaufgabe sei und Einsparungen bei den Haushaltsmitteln diesbezüglich nicht vorgenommen würden. So sei der Ausbau von Gemeinschaftseinrichtungen der Feuerwehr Nieder- und Ober-Ofleiden zum grßten Teil fertig gestellt, ein ursprünglich für die Feuerwehr Nieder-Ofleiden angedachtes LF 10/6 bestellt, welches im Oktober mit dem LF 8/6 der Stützpunktfeuerwehr getauscht wird und der Anbau an das DGH in Dannenrod zur Unterbringung von Gerätschaften der Feuerwehr in Planung. Für die Feuerwehr in Erbenhausen soll Mobiliar für den Schulungsraum angeschafft werden.
Für die ehrenamtlichen Bemühungen im Rahmen der Feuerwehr zeichnete Orth Karl-Peter Jung (Bleidenrod), Thomas Kreuter (Erbenhausen) und Wolfgang Schmidt (Homberg) mit der Ehrennadel der Stadt Homberg in Bronze aus. Die Ehrennadel der Stadt in Silber erhielten Karl-Heinz Theiß (Bleidenrod) und Ewald Witt (Erbenhausen).
Die ausgeschiedenen Wehrführer und deren Stellvertreter Karl-Heinz Theiß (Bleidenrod), Karl-Wilhelm Martin (Gontershausen), Ewald Witt (Erbenhausen), Jürgen Schneider (Erbenhausen), Bernd Wilhelm (Haarhausen), Alfred Simon (Höingen), Stefan Lang (Schadenbach), Jürgen Wilhelm (Schadenbach) und Peter Pfeil (Homberg) wurden von Bürgermeister Volker Orth mit einem Präsent geehrt.
Außerdem wurden anlässlich der Versammlung die neu gewählten Wehrführer und deren Stellvertreter von Bürgermeister Volker Orth wie folgt ins Amt berufen: Stellvertretende Wehrführer: Steffen Münch (Bleidenrod), Markus Ofenloch (Büßfeld), Edgar Steih (Deckenbach), Ralf Pimper (Erbenhausen), Stefan Kornmann (Gontershausen), Kai Wilhelm (Haarhausen), Arndt Gemmer(Höingen), Jens-Uwe Riess (Maulbach), Harald Wiegand (Nieder-Ofleiden), Christian Lemcke (Schadenbach). Wehrührer: Patrick Jung (Bleidenrod), Axel Schäfer (Büßfeld), Ingo Reiß (Deckenbach), Jürgen Lather (Erbenhausen), Thorsten Hoffmann (Gontershausen), Marco Völlinger (Haarhausen), Gerald Höpp (Höingen), Christian Born (Homberg), Michael Schlosser (Maulbach), Andreas Heise (Nieder-Ofleiden), Jens Gemmer (Schadenbach).
Kreisbeigeordneter Uwe Meyer hob hervor, dass die Feuerwehrkameraden eine verantwortungsvolle Aufgabe gemeistert hätten und oft private Dinge zurückstellen müssen. Er zeichnete als Dank und Anerkennung Klaus Kornmann aus Homberg mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold aus. Mit dem Brandschutzehrenzeichen in Silber wurden Uwe Kehl (Appenrod), Horst Morneweg (Dannenrod), Ingo Reiß (Deckenbach), Ralf Böcher (Erbenhausen), Edgar Helm (Homberg), Frank Winter (Nieder-Ofleiden), Uwe Brand (Nieder-Ofleiden), Volker Schneider (Ober-Ofleiden) und Michael Knauf (Ober-Ofleiden) ausgezeichnet