Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren, am 24.April 2009

 

Aus der Musikabteilung, die auch an der Gestaltung des Abends während der Jahreshauptversammlung musikalisch beteiligt war, berichtete Hans-Joachim Pfeil, dass die Umorganisation der Abteilung von einem bunten Spielmannszug zu einem Blasorchester die Musiker 2008 noch immer beschäftigte. Er stellte heraus, welchen großen musikalischen, organisatorischen und finanziellen Einsatz die Mitgliedschaft in der Musikabteilung bedeutet, da auch die Ausbildung der Nachwuchsbläser finanziert werden muss. Die Abteilung hat 53 aktive Mitglieder, davon 13 Jugendliche unter 18 Jahren. Für sie gibt es eine Nachwuchsgruppe, eine zweite ist im Entstehen. Neben den zahlreichen Proben standen natürlich auch Auftritte auf dem Programm, etwa beim Stadtfeuerwehrtag, Kreisfeuerwehrtag und bei Feiern von Feuerwehrkameraden. Außerdem veranstaltete die Abteilung eine Winterwanderung, einen Dämmerschoppen und das Brunnenfest. In der Abteilung herrsche eine familiäre Atmosphäre, die eine gute Zusammenarbeit ermögliche, sagte Hans-Joachim Pfeil. (kan)
Dabei gliederten sich diese Alarmierungen in 14 Brandeinsätze, 26 technische Hilfeleistungen und 14 Fehlalarme. Unter anderem wurden die Feuerwehren zu zwei schweren Verkehrsunfällen und zur unterstützenden Brandbekämpfung in Nieder-Gemünden gerufen. Nach einem heftigen Unwetter im Mai mussten sechs Einsätze fast zeitgleich bewältigt werden, was nur dadurch gelang, dass es in jedem Stadtteil noch eine eigenständige Feuerwehr gibt. Um gut vorbereitet zu den Einsätzen ausrücken zu können, fanden wieder viele Übungen statt. Neben den eigenständigen Übungen in jedem Ort wurden regelmäßig Gemeinschaftsübungen für alle Homberger Wehren veranstaltet.
Eine besonders gute Beteiligung konnte nach Angaben von Pfeil während der gemeinsamen Funkübung im Juni verzeichnet werden. Für diese Übung wurde eine Fahrt nach Koordinaten vorbereitet, die zu unterschiedlichen Stationen führte. An diesen Stationen mussten die Mannschaften verschiedene Aufgaben erfüllen. Diese Übung hat den Teilnehmern neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung auch eine Menge Spaß gebracht. Besonders erfreut zeigte sich der Stadtbrandinspektor darüber, dass 2008 fast 60 Feuerwehrleute an Lehrgängen teilnahmen. Er bedauerte allerdings, dass keine Atemschutzgeräteträger-Lehrgänge, Gruppenführer-Lehrgänge und nur ein Lehrgang Technischer Hilfsdienst Verkehrsunfall absolviert werden konnten, da erst seit Januar wieder eine Atemschutzgeräteträger-Ausbildung auf der Anlage in Alsfeld stattfinden kann. Bei den anderen beiden Lehrgängen liegt die Problematik darin, dass auf Anmeldungen oft keine Einberufungen folgen und den Feuerwehrleuten so die Ausbildungsmöglichkeiten verwehrt bleiben.
Mit der technischen Ausstattung der Feuerwehren zeigte sich der Stadtbrandinspektor sehr zufrieden. Es wurden zwei neue Löschfahrzeuge angeschafft. Vor allem das neue Fahrzeug in Nieder-Ofleiden stelle eine echte Verbesserung dar, denn als einziges geländegängiges und wasserführendes Fahrzeug habe es erst vor wenigen Wochen einen wesentlichen Beitrag zur Brandbekämpfung beigetragen, als zwischen Gontershausen und Haarhausen eine Jagdhütte brannte. Peter Pfeil betonte, dass die Vereine selbst einen nicht unwesentlichen Beitrag zu einer guten Ausrüstung beitragen, weil sie große Teile ihnes Geldes in die Ausstattung, besonders in die persönliche Schutzkleidung, investierten.
Zwei Großereignisse waren der Stadtfeuerwehrtag in Büßfeld und die Steinexpo auf dem Gelände der MHI in Nieder-Ofleiden. Während der Steinexpo waren die Wehren für den Brandsicherheitsdienst und den Transport von Trinkwasser zuständig. In den vier Tagen waren dafür 74 Kräfte insgesamt 550 Stunden im Einsatz. Die Freiwilligen Feuerwehren zählten Ende des Vorjahres 2181 Mitglieder, 361 von ihnen engagieren sich in den Einsatzabteilungen. Trotzdem haben die Feuerwehren mit personellen Problemen zu kämpfen, sagte Stadtbrandinspektor Pfeil. Die Tagesalarmsicherheit sei schon seit Jahren nur durch das Bündeln von Kräften zu gewährleisten, weil viele Feuerwehrleute tagsüber beruflich weit von ihrer Heimat entfernt seien. Aus diesem Grund dankte Pfeil auch den Firmen, die ihren Mitarbeitern die Teilnahme an Lehrgängen und Einsätzen ermöglichen. Die Förderung des Ehrenamtes sei dringender geboten als je zuvor.
Die Finanzkrise habe auch Homberg getroffen, erklärte Bürgermeister Volker Orth, vor allem seien Ausfälle bei den Einnahmen zu beklagen. Viele müssten um ihren Arbeitsplatz bangen, deshalb sei es ihm besonders wichtig, dass die Bürger eine Beschäftigung und Perspektive haben. Zum ersten Mal sei die Stadt Homberg zu einem Haushaltskonsolidierungskonzept gezwungen, was bedeute, dass freiwillige Leistungen wohl hinten anstehen müssten. Die Feuerwehren seien allerdings Teil der Pflichtaufgabe, für die Mittel eingestellt werden müssten, trotzdem würden wohl einige Dinge hinterfragt werden müssen. “Nageln Sie mich aber heute nicht fest, welche das sein werden, das muss sich erst noch zeigen”, sagte der Bürgermeister. Er dankte den Feuerwehren für ihren Einsatz sowie das Übernehmen der Aufgaben für die Gemeinschaft und wünschte ihnen eine glückliche Hand bei der Nachwuchsgewinnung.
Auch Kreisbeigeordneter Hanns Michael Diening stellte die hohe Bedeutung der Feuerwehren für eine Gemeinde heraus. Die oft gestellte Frage, ob in den Feuerwehrgerätehäusern nicht hohe Werte brach lägen, weil ohnehin kaum etwas passiere, sei nicht gerechtfertigt, erklärte er. Die Feuerwehren müssten Vorsorge treffen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Der Vogelsbergkreis hab nach einigen Schwierigkeiten die Atemschutzstrecke in Alsfeld wieder in Betrieb genommen, in diesem Jahr folge noch die Leitstelle in Lauterbach, deren Verlegung nicht unumstritten gewesen sei. Außerdem sagte Diening, der demografische Wandel werde in Zukunft noch beschäftigen, was auch gravierende Auswirkungen auf die Feuerwehren haben könnte. Es gäbe so viele Angebote für Jugendliche, und die Bereitschaft, sich fest an einen Verein zu binden, sei zurückgegangen.
Bürgermeister Orth zeichnete Johannes Knauf aus Ober-Ofleiden mit der Silbernen Ehrennadel der Stadt aus. Knauf war 27 Jahre lang Vorsitzender und lange Zeit auch Wehrführer. Daneben ist er seit 1992 im Ortsbeirat, war Stadtverordneter und ist noch Ortsvorsteher. Knauf habe sich die Ehrennadel durch seinen intensiven Einsatz auf alle Fälle verdient, erklärte Orth. Danach überreichte er Christian Born aus Homberg und Ingo Reiß aus Deckenbach ihre Entlassungsurkunde, weil beide ihr Amt als Wehrführer niedergelegt hatten. Aber auch einige Ernennungsurkunden für neue Wehrführer und stellvertretende Wehrführer konnte er ausgeben. Neue Wehrführer sind Hartmut Röder in Dannenrod, Ewald Rieß in Ober-Ofleiden, Edgar Steih in Deckenbach und Stefan Seibert in Homberg. Zu stellvertretenden Wehrführern wurden Dennis Rimbach in Dannenrod, Tobias Nau in Ober-Ofleiden und Markus Maus in Deckenbach ernannt.
Kreisbeigeordneter Diening überreichte das Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr an Marco Becker aus Deckenbach, Helmut Pfeifer und Klaus Pfeifer, beide aus Gontershausen, Stefan Lang und Uwe Bock aus Schadenbach, Andreas Heise aus Nieder-Ofleiden und Horst Böttner aus Appenrod. Das Goldene Brandschutzehrenzeichen für 50-jährigen Dienst bekamen Otmar Theiß und Rudi Tribula aus Bleidenrod sowie Johannes Knauf, Werner Nicklas und Manfred Reitz aus Ober-Ofleiden. Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Preuß überreichte Edwin Straulitsch die Floriansmedaille in Gold der Hessischen Jugendfeuerwehr. Auch die Feuerwehr Bleidenrod ehrte drei ihrer Mitglieder. Wehrführer Patric Jung überreichte Heinrich Müller und Robert Herbst jeweils eine Urkunde für ihre 60-jährige Mitgliedschaft. Werner Lein bekam fü¼r seine besonderen Verdienste im Bezirksfeuerwehrverband und für 50-jährige Mitgliedschaft das Ehrenzeichen in Gold überreicht.